Wie funktioniert eine Hybridheizung und welche Vorteile hat sie für Hauseigentümer?
Wie funktioniert eine Hybridheizung und welche Vorteile hat sie für Hauseigentümer?
Bei einer Hybridlösung werden die Vorteile zweier Wärmeerzeuger in einem gesamtheitlichen Heizsystem kombiniert. Wir klären auf, für welche Hauseigentümer eine Hybridheizung besonders geeignet ist und welchen Beitrag sie zur Energiewende leisten können.
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Die Vorschriften für den Ersatz alter Öl- und Gasheizsysteme werden immer strenger. Möchten Sie sich von Ihrer alten Heiztechnik nicht komplett trennen oder ist eine reine Wärmepumpen-Lösung bzw. eine reine Holzpellets-Lösung aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht umsetzbar, dann sind Sie mit einer sogenannten Hybridheizung bestens versorgt! Dabei werden zwei Wärmeerzeuger-Typen miteinander kombiniert und Sie profitiert so von den jeweiligen Vorteilen der Einzelkomponenten, die sich bei kluger Planung gegenseitig ergänzen. Das Ergebnis: eine gesetzeskonforme Heizungssanierung bei gleichzeitig geringeren Energiekosten und einem reduzierten CO2-Ausstoß.
Bis 2050 soll Deutschland klimaneutral werden
Spätestens im Jahr 2050 soll Deutschland CO2-neutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, gilt es bereits heute Maßnahmen zu ergreifen. Das ist vielen Hauseigentümern jedoch ein Dorn im Auge, da sie aufgrund von gesetzlichen Vorgaben zu Änderungen und Investitionen am Haus angehalten werden.
Diese Beschlüsse sind jedoch nicht sinnfrei, da Gebäude besonders langlebig sind und daher schon früh die Weichen für 2050 gestellt werden müssen. Im Gebäudebereich gibt es einen "Fahrplan für einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand". Bis 2030 sollte die Minderung rd. 67 Prozent (gegenüber 1990) betragen. Um das Ziel eines nahezu klimaneutralen Gebäudebestandes bis 2050 zu erreichen, sind sowohl anspruchsvolle Neubaustandards, langfristige Sanierungsstrategien für den Gebäudebestand wie auch die schrittweise Abkehr von fossilen Heizungssystemen Voraussetzung.
Eine Hybridheizung stellen eine gute Übergangslösung dar und machen daher durchaus Sinn. Für den Fall, dass zu einem späteren Zeitpunkt eine Gebäudesanierung geplant ist, kann dann - je nach Dimensionierung der Heizanlage - komplett auf den Öl- oder Gaskessel verzichtet werden.
Aber wie funktioniert eine Hybridheizung?
Das Prinzip einer Hybridheizung ist einfach, aber gleichzeitig auch überragend: Es handelt sich dabei um ein Gesamtsystem, welches zwei verschiedene Wärmeerzeuger miteinander kombiniert. Die am häufigsten verwendete Kombination besteht dabei aus einer Gasheizung und einer Wärmepumpe: Durch die Verfeuerung von Erdgas produziert der fossile Wärmeerzeuger die Wärme wie gewohnt. Die ergänzende Wärmepumpe hingegen nutzt die Wärmeenergie aus der Umgebung (etwa Umgebungsluft oder Erdwärme) und heizt diese mit Hilfe eines Kompressors weiter auf. Alternativ kann v. a. bei einem größeren Leistungsbedarf oder schlecht gedämmten Gebäuden ein Pelletkessel anstelle der Wärmepumpe zum Einsatz kommen.
Das Highlight einer Hybridheizung: Ihre Regelung wählt automatisch aus, welche der beiden Energiequellen genutzt werden soll. Dabei wird primär auf die erneuerbare Energiequelle gesetzt, während die fossilen Brennstoffe zur Unterstützung dienen, sollte die Wärmepumpe oder der Pelletkessel die benötigte Energie einmal nicht alleine aufbringen können, z. B. an sehr kalten Wintertagen. Besonders praktisch bei einer Hybridheizung; falls ein Wärmeerzeuger aus bestimmten Gründen eine Störung aufweist, übernimmt die zweite Komponente das Heizen – dieses System lässt Hauseigentümer nicht im Stich!
Bei einer Hybridlösung werden die Vorteile zweier Wärmeerzeuger in einem gesamtheitlichen Heizsystem kombiniert.
Welche Vorteile ergeben sich aus einer Hybridheizung?
Das Gesamtsystem der hybriden Wärmeerzeugung punktet nicht nur bei Hauseigentümern, sondern wird auch vom Staat gefördert. Im BEG sind Hybridheizung bereits ein relevanter Bestandteil und werden als mögliche Lösung für die Sanierung der Heizungsanlage bezuschusst.
Fossile Heizsysteme wie Gas- oder Ölbrennwertkessel gelten als besonders robust und zuverlässig, sind aber aufgrund der sich ändernden Energiegesetze und Auflagen zu CO2-Emissionen nicht in jedem Fall die richtige Wärmeerzeugerlösung bei einer Sanierung. Bereits mit der minimal vorgeschriebenen Dimensionierung aus der Richtlinie zur Bundesförderung für effizient Gebäude (BEG) lassen sich die CO2-Emissionen mit einer Hybridheizanlage um bis zu 80 % im Vergleich zu den Ausgangswerten reduzieren. Dies entspricht bereits heute den Klimazielen vom Jahr 2030!
Auch Hauseigentümer profitieren davon, dass eine Hybridheizung automatisch auf die zum jeweiligen Zeitpunkt sinnvollere Quelle setzt. Ein Pelletkessel z.B. nutzt zwar CO2-neutrales Holz als Brennstoff, hat aber im Sommerhalbjahr (wenn nur wenig Wärme benötigt wird) einen weniger optimalen Wirkungsgrad. Deshalb wird dann vorrangig der Gas- oder Ölkessel eingeschaltet. Ein anderes Beispiel: Die Luft/Wasser-Wärmepumpe bezieht beispielsweise ihre Energie zur Wärmeerzeugung aus der Umgebungsluft. Diese ist zwar kostenfrei nutzbar, bringt aber auch Nachteile mit sich: Je größer der Temperaturunterschied zwischen Umgebungsluft und gewünschter Vorlauftemperatur, desto mehr Strom muss die Wärmepumpe hinzuschalten. In solchen Fällen setzt das Hybridsystem auf die fossilen Brennstoffe und schont somit ein weiteres Mal die Brieftasche – damit wird auch die nächste Stromrechnung keine böse Überraschung!
Wie viel kostet eine Hybridheizung?
Mit einer Hybridheizung ergeben sich für Hauseigentümern, die bisher ausschließlich auf fossile Heizsysteme gesetzt haben, ganz neue Optionen bei der Sanierung der bestehenden Heizung. Schließlich ist es dank Hybridansatz möglich, die bestehende Infrastruktur ohne größere Anpassungsarbeiten wiederzuverwenden und dabei bestmöglich den regenerativen Anteil zu nutzen. Die Verbrauchskosten lassen sich durch die Nutzung kostenloser Sonnenstrahlung und Umweltenergie bzw. dem Einsatz regionaler Brennstoffe wie Holzpellets deutlich senken.
Hybridheizungen sparen Geld und schützen die Umwelt. Die Sonne schickt keine Rechnung!
Veröffentlicht im Februar 2021