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Universität Greifswald setzt bei Rechenzentrum auf nachhaltige Kühlung

Rechenzentrum Universität, Greifswald

Universität Greifswald setzt bei Rechenzentrum auf nachhaltige Kühlung

Rechenzentrum Universität, Greifswald

Wirtschaftlich und umweltfreundlich – die Hoval Systemlösung überzeugt im neuen Rechenzentrum der Uni Greifswald. Gekühlt wird ausschließlich mit indirekter freier Kühlung und Adiabatik. Die Abwärme aus dem Rechnergebäude heizt angrenzende Gebäudeteile.

  • Rechenzentrum
  • Neubau
  • Hallenklimasysteme
Am Campus der Universität Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern entstand ein modernes Rechenzentrum. In dem 2021 eröffneten Neubau finden auf rund 1.700 m² die Rechentechnik, bestehend aus High-Performance-Rechnern und Servern, sowie die Verwaltungs- und Seminarräumlichkeiten ihren Platz. Bereits bei Projektbeginn im Jahr 2012 lag der Fokus auf Nachhaltigkeit und höchster Energieeffizienz. Schließlich stellt der Energieverbrauch zur Kühlung der IT-Infrastruktur mit einer Rechnerleistung von 300 kW einen großen Kostenfaktor dar und verursacht einen hohen CO2-Ausstoß.
Unser Ziel war es, ein effektives und umweltschonendes Rechenzentrum zu bauen. Ohne Kältemittel und mit der Möglichkeit zur Nutzung der Abwärme

beschreibt Christian Tambach, Leiter des Referats Bau und Technik der Universität Greifswald, die Projektanforderungen. Realisiert wurde ein nachhaltiges und hocheffizientes Kühlsystem im Rechnergebäude, das auf indirekte freie Außenluftkühlung und adiabate Kühlung setzt. Auf mechanische Kühlung und den Einsatz von klassischen Kältemitteln wird bei dieser nachhaltigen Systemlösung komplett verzichtet.

Hocheffiziente Kühlung der IT-Infrastruktur

Hocheffiziente Kühlung der IT-Infrastruktur

Die von Hoval umgesetzte Rechenzentrumskühlung umfasst drei ServeCool Kompaktgeräte, die über hocheffiziente Zwillings-Plattenwärmetauscher verfügen. Um die Raumtemperatur in einem für die IT-Technik optimalen Bereich zu halten, wird die Abluft von 37 °C direkt bei den Rechnern abgeleitet.

Zudem wird die Raumluft im Umluftprinzip über die beiden Plattenwärmetauscher geleitet und abgekühlt. Die Kühlenergie dafür wird aus der angesaugten Außenluft (Prozessluft) gewonnen. Für die freie Kühlung sind Außentemperaturen erforderlich, die unter 24 °C liegen. Dies ist an mehr als 300 Tagen im Jahr gegeben. Wird die 24-Grad-Grenze überschritten, schalten die ServeCool Kompaktgeräte das ausgeklügelte Adiabatiksystem dazu. Hierbei wird über Düsen die warme Prozessluft im Gerät mit Wasser besprüht und so mittels Verdunstungskühlung gesenkt.

Die Freikühlung funktioniert einwandfrei. Selbst in den Eckräumen herrscht eine konstante Temperatur von 19 bis 20 Grad Celsius

ist Christian Tambach mit der Systemlösung zufrieden und ergänzt: "Weitere Pluspunkte sind die einfache Integration in die Gebäudeleittechnik der Universität und die Hoval Visualisierung, über die wir immer alles im Blick haben."

Rundum nachhaltig: Nutzung der Abwärme zum Heizen

Energetische Ziele wurden bei diesem nachhaltigen Bau auch durch die Nutzung der Abwärme erreicht, da ein Teil der Server direkt mit Wasser gekühlt wird. Dieses von der Abwärme erhitzte Wasser wird in der Heizsaison der Fußbodenheizung des angrenzenden dreistöckigen Seminar- und Verwaltungsgebäudes zugeführt. Ist ein Überschuss vorhanden, wird auch das benachbarte Forschungsgebäude über Nahwärme beheizt. Im Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) für Büro- und Verwaltungsgebäude hat der Neubau der Universität Greifswald damit den Standard Silber erreicht.

Im Sommer wird die nicht benötigte Wärme mittels Rückkühlwerken am Dach des Rechnergebäudes nach außen geleitet. „Die Umstellung der Adiabatik von Sommer- auf Winterbetrieb erfolgt zweimal jährlich im Zuge der Wartung durch den Hoval Kundendienst. Dabei überprüfen wir auch alle Filter und die Luftleitung. Abgesehen davon läuft die Anlage vollautomatisch“, zeigt sich Christian Tambach zufrieden.

Kompakte, platzsparende Kühllösung

Wie bei derartigen Großprojekten üblich nahm die Planung des Rechenzentrums rund sieben Jahre in Anspruch. Nachdem die ursprüngliche Lösung verworfen wurde, fiel die Entscheidung erst in der Bauphase für Hoval als erfahrenen Partner im Bereich der Rechenzentrumskühlung. Bei der Auslegung der Kühllösung waren besonders die engen baulichen Platzverhältnisse eine Herausforderung, wie Stefan Kuch, Segmentmanager Rechenzentren bei Hoval, beschreibt:

„Unser Baukastensystem sowie die kompakte Bauweise der Geräte ermöglichte uns, flexibel auf die baulichen Gegebenheiten vor Ort zu reagieren. Nach technischer Anpassung der Luftführung in den drei ServeCool Geräten erzielten wir trotz enger Platzverhältnisse eine optimale Lösung.
Die Zusammenarbeit aller Beteiligten erfolgte lösungsorientiert und Hand in Hand. So konnte trotz Umplanung und Neuauslegung die Kühlung im August 2020 in Betrieb genommen und das Gebäude mit April 2021 übergeben werden.

Veröffentlicht im Juni 2022