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Pelletlager in kleinen Räumen: Platzsparende Lösungen für Pelletlager und Saugsystem

Pelletlager in kleinen Räumen: Platzsparende Lösungen für Pelletlager und Saugsystem

Mit Biomasse zu Heizen hat viele Vorteile. Wussten Sie, dass Pelletlager und Austragsystem auch mit wenig Platz auskommen? Erfahren Sie, welche platzsparenden Lösungen es gibt. 

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Wer sich für eine Pelletheizung entschieden hat, muss sich zwangsläufig auch Gedanken über die richtige Lagerung der Pellets machen. Insbesondere bei einem begrenzten Platzangebot gilt es unter der Vielzahl an Möglichkeiten, die individuell beste Lösung zu finden, um die vorhandene Fläche effektiv zu nutzen. Ob Erdtank, Pelletlagerraum oder Lagertank –  Michael Huber, seit 5 Jahren Produktmarktmanager für den Bereich Biomasse bei Hoval, kennt alle Möglichkeiten.

Herr Huber, welche Herausforderungen gibt es beim Einbau einer Pelletheizung?

Michael Huber, Produktmarktmanager Biomasse bei Hoval Österreich, ist bestens über alle Möglichkeiten rund um Pelletlager und Saugsysteme informiert.

Die Vorteile einer Pelletheizung sprechen für sich, weswegen sich viele für diese Form der nachhaltigen Heizung entscheiden. Eine der Herausforderungen dabei ist , dass immer weniger Platz für das Pelletlager zur Verfügung steht. Bei Sanierungsprojekten sind die örtlichen Gegebenheiten oft einschränkend, während beim Neubau der Fokus eher auf einem möglichst großzügigen Wohnraum als auf dem Lagerplatz liegt. Bei Hoval sind wir daher stets gefordert, die passende Lösung für jede Umgebung zu finden. 

Wie bestimmt man die benötigte Größe eines Pelletlagers?

Die Größe des Lagers richtet sich nach dem Pelletbedarf. Bei Sanierungen kann man sich gut am bisherigen Verbrauch orientieren. So entsprechen 1.000 l Heizöl bzw. 1.000 m³ Erdgas ungefähr 2 t Pellets. Im Durchschnitt benötigt ein Einfamilienhaus etwa 2.000 l bzw. 2.000 m³. Dabei dürfen auch das Schüttvolumen der Pellets, Leerräume und die Anforderungen bei der Lieferung nicht vergessen werden. 

Wie groß sollte das Pelletlager also sein?

Berücksichtigt man alle der genannten Aspekte, ergibt sich ein Lagervolumen von 2 m³ pro 1 t Pellets. Ein Pelletlager, unabhängig von seiner Form, sollte auf jeden Fall genügend Platz für den Jahresbedarf bieten. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus sind das etwa 4 t, was ein Lagervolumen von ungefähr 8 m³ erfordert.

Welche Varianten des Pelletlager gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Pelletlagern, die zur Auswahl stehen: Der klassische Lagerraum ist ein einfacher trockener Raum im Gebäude. Eine flexible Lösung mit weniger Planungs- und Montageaufwand sind Gewerbesilos in verschiedenen Ausführungen. Diese können in Kellerräumen, Garagen, unter Carports, in einem wettergeschützten Schuppen oder sogar im gleichen Raum, wie der Pelletkessel aufgestellt werden und sind auch für feuchte Kellerräume geeignet. 

Falls keine der Optionen aufgrund von Platzmangel möglich sind, gibt es noch die Möglichkeit eines Pellettanks. Das ist ein in die Erde eingegrabener Behälter aus Kunststoff oder Beton. Die Pelletaustragungssysteme von Hoval können Strecken von bis zu 25m sowie leichte Höhenunterschiede leicht überwinden. 


Natürlich hat jede Variante ihre Vor- und Nachteile. Alle unsere Hoval-Partnerinstallationsbetriebe stehen dazu gerne beratend zur Seite, so dass wir am Ende für jede Situation die passende Lösung finden.  

Ein Pelletlagerraum lässt sich sowohl im als auch außerhalb des Gebäudes installieren.

Was muss bei der Planung eines Pelletlagers berücksichtigt werden?

Ein Pelletlagerraum muss trocken und stets ausreichend belüftend sein, um die Qualität der Pellets zu bewahren.

Der vorhergesehene Lagerraum muss trocken sein, weil Feuchtigkeit den Pellets schadet und sie stark aufquellen lässt. Da die Pelletanlieferung meist durch einen Lkw erfolgt, ist es ratsam, den Lagerraum an einer Außenwand des Gebäudes zu wählen. Insgesamt sollte der Abstand zwischen der Lkw-Einfahrt und dem Befüllstutzen allerdings nicht mehr als 30 m betragen.  Im Lagerraum dürfen aus Sicherheitsgründen keine frei liegende Elektroinstallation vorhanden sein. Wände und Decken müssen zudem den statischen Belastungen standhalten. Ein weiterer wichtiger Faktor, ist eine ausreichende Belüftung des Pelletlagers – diese kann meist über den Befüllstutzen erfolgen.

Wie wichtig ist die Raumhöhe bei der Auswahl des Pelletlagers?

Der Maulwurftank ist ein echtes Platzwunder und damit ideal für niedrige Raumhöhen.

Je nach Fassungsvermögen brauchen die Gewerbesilos auch Platz nach oben, was vor allem in niedrigen Kellerräumen schon mal zu Problemen führen kann. Hier kann z. B. ein sogenannter Maulwurftank Abhilfe schaffen. Darunter versteht man ein Fertiglager inklusive Entnahmetechnik, das eine kompakte und bequeme Lagerung der Pellets bereits ab einer Raumhöhe von 1,80 m möglich macht. Für den Jahresvorrat eines Einfamilienhauses benötigt man dann lediglich eine Fläche von 2,30 x 2,30 m.  

Wie kommen die Pellets aus dem Lager zur Pelletheizung?

Das geschieht mithilfe von Austragungssystemen. Diese können genauso individuell geplant werden wie das Lager. Welches System zur Beschickung des Kessels infrage kommt, hängt auch immer von der Art des Lagers ab. 

Welche Austragsysteme gibt es?

Der Unterschied der Austragungssysteme liegt in der Art der Beförderung, wobei man zwischen Lösungen mit und ohne Saugsystem unterscheidet. Bei der Förderschnecke befördert eine rotierende Schneckenwendel die Pellets an ihr Ziel. Saugsysteme funktionieren wie ein großer Staubsauger, der die Pellets einsaugt. Diese gibt es mit Absaugsonden oder einem Maulwurf.

Saugsonden und Maulwurf? Was ist der Unterschied?

Der Maulwurf sorgt für eine schonende Entnahme der Pellets und kann selbst dort verwendet werden, wo wenig Platz ist.

Bei einem Saugsystem mit Absaugsonden befinden sich die Sonden am Boden des Pelletlagers und saugen die Pellets von unten an. Diese Variante ist kostengünstiger und besonders für kleine Lagerräume bis zu 4 m Länge geeignet. Beim Einsatz des Maulwurfs erfolgt die Pelletentnahme von oben, was einerseits eine optimale Raumausnutzung ermöglicht, da kein Schrägboden notwendig ist, und andererseits eine besonders schonende Entnahme gewährleistet. Dadurch wird der Feinstaubanteil im Kessel deutlich reduziert. Je nach Modell kann der Maulwurf auch asymmetrische oder runde Räume fast vollständig entleeren.

Ist ein Pelletlager mit Saugsystem oder Schnecke besser?

Diese Frage bekomme ich häufig gestellt, es gibt dazu aber keine eindeutige Antwort. Welches System besser passt, ist abhängig von den örtlichen Gegebenheiten. Faktoren wie die Raumkapazität für einen Schrägboden, die Lagerraumgeometrie, aber auch die Distanz zwischen Lager und Kessel oder Anforderungen an den Komfort spielen hier eine wichtige Rolle. Manchmal stellt sogar die Kombination aus beiden Systemen die beste Lösung dar – also eine robuste Schnecke im Lagerraum und flexible Saugschläuche bis zum Kessel. 

Wie oft muss der Lagerraum gereinigt werden?

Ein Pelletlagerraum sollte ca. alle 2 Jahre gereinigt werden. Da es sich bei Holzpellets um ein Naturprodukt handelt, entsteht durch Reibung der sogenannte Feinstaub, der sich mit der Zeit am Boden absetzt. Um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten, sind die Reste von Feinanteilen daher regelmäßig zu entfernen. 

Welchen Rat haben Sie für alle, die sich noch für eine Lagerart und ein Austragsystem entscheiden müssen?

Egal ob Neubau oder Sanierung - ich rate ganz klar zu einer professionellen Beratung. Es gibt so viele verschiedene Kombinationsmöglichkeiten, sodass es Personen ohne Fachwissen oft gar nicht möglich ist, alle relevanten Faktoren in Betracht zu ziehen. Insbesondere bei wenig Platz gibt es meist mehr Optionen als zunächst ersichtlich. Unsere Experten sowie die Hoval-Partnerinstallationsbetriebe helfen und beraten hier gerne. 

Veröffentlicht im Mai 2023